Snackable Content

Snackable Content – Kleine Happen, große Wirkung

Foto eines Hamstern mit vollen Backen | Content Marketing

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (Lorenz-Spreen et. al 2019) zeigt, dass die kollektive Aufmerksamkeitsspanne in unserer Gesellschaft aufgrund der Informationsflut abnimmt. Genau hier setzt Snackable Content an. Er bietet eine Lösung, um trotz immer kürzer werdender Aufmerksamkeitsspanne Botschaften effektiv zu vermitteln. So hat er sich als unverzichtbares Werkzeug im Content Marketing etabliert. Aber was genau steckt hinter diesem Format, warum ist es so wirkungsvoll, und wie kann es optimal eingesetzt werden? Die Antworten darauf gibt es in diesem Blogbeitrag.

Melanie Geipel

Was ist Snackable Content?

Snackable Content bezeichnet kurze, leicht konsumierbare Inhalte, die schnell Aufmerksamkeit erregen und Informationen prägnant vermitteln. Dabei kann es sich um kurze Videos, knackige Social Media Posts, Infografiken oder GIFs handeln – eben alles, was wie ein kleiner Happen zwischendurch verstanden und aufgenommen werden kann.

Warum ist Snackable Content von Vorteil?

Snackable Content passt perfekt in unsere schnelle, digitale Welt. Menschen scrollen oft gedankenverloren durch ihre Feeds und bleiben nur bei Inhalten hängen, die sofort ansprechend und verständlich sind. Genau hier kommen die kleinen Content-Happen ins Spiel, die vielfältige Vorteile bieten:

  • Aufmerksamkeit gewinnen: In einer Zeit, in der Nutzende durch eine Flut von Informationen scrollen, sticht Snackable Content durch seine Kürze und Prägnanz heraus.
  • Hohe Teilbarkeit: Kurze Inhalte werden eher geliked, geteilt und kommentiert – perfekt für virales Marketing.
  • Anpassung an mobile Nutzung: Snack Content ist ideal für die Nutzung unterwegs, auf dem Smartphone oder Tablet.
  • Geringer Aufwand: Für Nutzende ist der Aufwand, diese Inhalte zu konsumieren, minimal – ideal, um ihre Aufmerksamkeit zu fesseln.

Wann ist Snackable Content sinnvoll?

Snackable Content ist besonders dann sinnvoll, wenn schnell Aufmerksamkeit erzeugt oder eine breite Zielgruppe angesprochen werden soll. Social Media-Kampagnen, Event Promotions oder Produkt-Teaser profitieren enorm von der kurzen und prägnanten Natur solcher Inhalte. Auch bei komplexen Themen können visuelle Häppchen, wie Infografiken oder kurze Erklärvideos, helfen, Inhalte verständlich aufzubereiten.

Besonders im mobilen Kontext entfalten Content Snacks ihre Stärke. Menschen, die unterwegs scrollen oder in Eile sind, bevorzugen Inhalte, die sie ohne großen Zeitaufwand konsumieren können. Doch nicht jedes Thema eignet sich für Snackable Content.

Wo Snackable Content an seine Grenzen stößt

So praktisch Snackable Content ist, er hat auch seine Schwächen. Da er auf Kürze setzt, können Inhalte nur oberflächlich kommuniziert und komplexe Themen nicht ausreichend beleuchtet werden. Dies kann besonders im B2B-Bereich oder bei Zielgruppen, die umfassende Informationen suchen, ein Problem sein.

Ein weiteres Problem ist die Vergänglichkeit. Snackable Content wird oft schnell konsumiert und genauso schnell vergessen. Um nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben, muss er besonders kreativ oder emotional ansprechend sein. Unternehmen sollten daher darauf achten, Content Snacks gezielt und nicht als alleiniges Mittel einzusetzen, sondern ihn mit umfassenderen Inhalten zu kombinieren.

Wen erreiche ich mit Snackable Content?

Im Prinzip eignet sich Snackable Content für alle Altersgruppen, besonders spricht er jedoch junge, digital-affine Zielgruppen an. Sie sind auf Plattformen wie TikTok, Instagram und Twitter aktiv, konsumieren Inhalte häufig im Vorbeigehen oder in kurzen Pausen und bevorzugen Content, der direkt auf den Punkt kommt.

Auch mobile Nutzende gehören zur Kernzielgruppe. Wer unterwegs auf dem Smartphone surft, schätzt Inhalte, die ohne großen Aufwand verständlich sind. Besonders in hektischen Alltagssituationen oder während kurzer Unterbrechungen entfalten kurze, prägnante Inhalte ihre volle Wirkung.

Wo und wie setze ich Content Snacks ein?

Wie beschrieben entfaltet Snackable Content seine Wirkung vor allem dort, wo Menschen kurze Inhalte bevorzugen – und das ist vor allem in den sozialen Medien. Plattformen wie Instagram, TikTok, LinkedIn oder Facebook bieten zahlreiche Möglichkeiten, Inhalte in Form von Reels, Stories oder kurzen Beiträgen zu veröffentlichen.

Doch Snack Content muss sich nicht auf einen Kanal beschränken, er eignet sich auch für cross-mediale Kampagnen. Auf Websites kann Snackable Content hilfreich sein, beispielsweise in Form von einprägsamen Header-Bannern, kurzen Erklärvideos oder interaktiven Elementen. Newsletter profitieren ebenfalls von kurzen, prägnanten Highlights wie GIFs, die Lesende zum Klicken animieren.

Um die eigene Zielgruppe effektiv zu erreichen, gilt es, herauszufinden, was und wie diese am liebsten snackt. Dabei helfen die folgenden drei Fragen:

  1. Welche Ziele möchten Sie mit Ihrem Content erreichen? Zum Beispiel die Steigerung der Markenbekanntheit, die Positionierung als Experte oder die Generierung von Conversions.
  2. Welche Kanäle nutzt Ihre Zielgruppe? Beispielsweise Social Media, Newsletter, Podcasts, Blogs oder Magazine.
  3. Wie lassen sich Ihre Inhalte am effektivsten vermitteln? Das könnte in Form von Fotos, Memes, GIFs, Videos, Podcasts, Posts, Listicles oder Blogbeiträgen geschehen.

Wichtig ist, dass die Inhalte visuell ansprechend und sofort verständlich sind. Ein klarer Fokus und ein prägnantes Design sorgen dafür, dass die Botschaft schnell im Gedächtnis bleibt.

Checkliste für Snackable Content

Wenn Sie diese sieben Erfolgsfaktoren beachten, geht ihr Snack Content sicher viral:

  • Klarheit und Prägnanz: Vermitteln Sie Ihre Botschaft in wenigen Worten oder Sekunden, um die Aufmerksamkeit der Nutzenden sofort zu gewinnen.
  • Visuelle Anziehungskraft: Nutzen Sie ansprechende Bilder, Grafiken oder Videos, um das Interesse zu wecken und die Botschaft zu unterstützen.
  • Relevanz für die Zielgruppe: Stellen Sie sicher, dass der Inhalt auf die Interessen und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe abgestimmt ist.
  • Einfache Teilbarkeit: Gestalten Sie den Content so, dass er leicht über verschiedene Plattformen geteilt werden kann, um die Reichweite zu erhöhen.
  • Mobile Optimierung: Da viele Nutzende Inhalte über mobile Geräte konsumieren, sollte der Content für Smartphones und Tablets optimiert sein.
  • Klarer Call-to-Action: Integrieren Sie eine eindeutige Handlungsaufforderung, die Nutzende zu einer gewünschten Aktion bewegt.
  • Konsistenz mit der Markenbotschaft: Stellen Sie sicher, dass der Snackable Content mit Ihrer übergeordneten Markenbotschaft und -identität übereinstimmt.

Beispiele aus der Praxis

Snackable Content kann in vielen Formaten umgesetzt werden:

  • Social Media Posts: Prägnante Instagram Reels oder TikToks, die in wenigen Sekunden eine Geschichte erzählen oder ein Produkt vorstellen.
  • Memes und GIFs: Humorvolle, leicht teilbare Inhalte, die Emotionen wecken und viral gehen können.
  • Infografiken: Daten und Fakten, die auf einen Blick verständlich gemacht werden.
  • Visual Quotes: Inspirierende Zitate auf ansprechenden Hintergründen – perfekt für LinkedIn oder Instagram.
  • Product Teaser: Kurze Videos oder Bilder, die ein Produkt in Aktion zeigen und Neugierde wecken.

Ein hervorragendes Beispiel aus der Praxis ist dieses Video von REWE. Es ist kurz, visuell ansprechend und leicht verständlich – perfekt für zwischendurch. Das Video stellt die Superfrucht Avocado vor, zeigt, wie sie verarbeitet werden kann, teasert Rezepte an und macht neugierig auf mehr. Das Mehr ist dann wiederum ausführlicherem Content in Form von Rezepten auf dem REWE Blog zu finden.

Kleine Happen, große Wirkung

Snackable Content beweist: Weniger ist manchmal mehr. Content Snacks sind die perfekte Antwort auf die kurzen Aufmerksamkeitsspannen der heutigen Zeit. Er ist leicht konsumierbar, visuell ansprechend und ideal, um Botschaften schnell zu vermitteln. Doch trotz seiner Stärken sollte Snackable Content gezielt eingesetzt werden, da er nicht jedes Thema in vollem Umfang abdecken kann – es sind eben kleine Happen für zwischendurch. In Kombination mit tiefergehenden Formaten wird er jedoch zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer erfolgreichen Content Marketing-Strategie.

Literatur

Lorenz-Spreen, P., Mønsted, B., Hövel P., & Lehmann S. (2019). Accelerating Dynamics of Collective Attention. Nature Communications.

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