Resilienz am Arbeitsplatz ist mehr als nur Stressbewältigung

Foto eines blauen Bürostuhls

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die Bedeutung von Resilienz am Arbeitsplatz vor und verraten Ihnen, warum sie sowohl für die individuelle Gesundheit als auch für den Erfolg Ihres Unternehmens entscheidend ist. Doch Vorsicht: Resilienz allein reicht oft nicht aus, um langfristig gesunde und produktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Wir zeigen Ihnen, warum strukturelle Veränderungen ebenso wichtig sind und geben Ihnen wertvolle Einblicke und Tipps für ein gesundes Arbeitsumfeld.

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz steht für die Fähigkeit, sich den unterschiedlichsten Herausforderungen des Lebens zu stellen und diese erfolgreich zu bewältigen. Diese Eigenschaft setzt sich aus einer Vielzahl von Soft-Skills zusammen, darunter Stressbewältigung, Motivation, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Kreativität und Optimismus. Resiliente Personen nutzen ihre Ressourcen, um Niederlagen, Stress, Schicksalsschläge und Probleme angemessen anzugehen. Gerade im hektischen Arbeitsalltag sind diese Fähigkeiten von großer Bedeutung und können durch gezieltes Training weiterentwickelt werden.

Das macht Resilienz am Arbeitsplatz so wichtig

Tag für Tag stehen wir vor einer Vielzahl von Herausforderungen: knappe Deadlines, Leistungsdruck, Umstrukturierungen, Kritik von Vorgesetzten oder anstrengende Kolleg:innen. All das erfordert eine robuste psychische und emotionale Belastbarkeit von Arbeitnehmern.

Resilienz am Arbeitsplatz ist daher von entscheidender Bedeutung. Sie hilft dabei, stressige Situationen proaktiv anzugehen und fördert eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber den vielfältigen Belastungen des Berufsalltags. Wie ein Schutzschild bewahrt sie vor dem „Burn-Out“ und ermöglicht es, selbst in den turbulentesten Zeiten standhaft zu bleiben.

Resiliente Mitarbeitende brechen aus dem reinen Überlebensmodus aus und sind in der Lage kreative, innovative Lösungen zu entwickeln, was letztendlich sowohl ihr persönliches Wohlbefinden als auch die Leistungsfähigkeit des Unternehmens steigert.

Die Wirksamkeit von Resilienz-Trainings

Resilienz am Arbeitsplatz ist keine angeborene Fähigkeit, sondern eine erlernbare Kompetenz. Durch ein gezieltes Resilienz-Training lernen Sie, gelassener auf Stresssituationen zu reagieren und sich von Problemen nicht entmutigen zu lassen. Sie steigern Ihre Belastbarkeit, entwickeln ein stärkeres Selbstbewusstsein und erkennen, wann es notwendig ist, Grenzen zu setzen. Diese Fähigkeiten wirken sich positiv auf ihre psychische Gesundheit aus und sorgen nicht zuletzt für mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

So können Unternehmen und Führungskräfte Resilienz fördern

Die aktive Förderung von Resilienz am Arbeitsplatz in Unternehmen ist entscheidend, um Mitarbeitende dabei zu unterstützen, mit den ständigen Veränderungen und Herausforderungen des Arbeitsalltags umzugehen. Dies kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, angefangen bei der Unternehmensführung bis hin zu den Beschäftigten selbst.

Unternehmen sollten sich jedoch bewusst sein, dass resiliente Mitarbeitende nicht zwangsläufig auch stressresistent sind. Eine übermäßige Arbeitsbelastung kann dazu führen, dass selbst die widerstandsfähigsten Mitarbeitenden die Notbremse ziehen und das Unternehmen verlassen. Daher ist es wichtig, Strukturen zu schaffen, die die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen und sie in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.

Ein positiver und partizipativer Führungsstil kann dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden gehört und unterstützt fühlen. Die Einführung von Betriebs- und Personalräten sowie regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und Feedback-Zirkel sind dabei wirkungsvolle Instrumente, um die Bedürfnisse der Belegschaft zu verstehen und entsprechend darauf einzugehen.

Führungskräfte können Einfluss auf die Resilienz im Team nehmen, indem sie eine stressabsorbierende Führung praktizieren. Das bedeutet, dass Führungskräfte den richtigen Umgang mit Stress vorleben und somit eine stressfreie Arbeitsatmosphäre für das gesamte Team schaffen. Allerdings ist dies für viele Führungskräfte eine Herausforderung, da sie selbst oft vom Burnout bedroht sind.

Um diesem Teufelskreis zu entkommen, ist es wichtig, dass Führungskräfte ihre eigenen Stresssituationen für das Team zugänglich machen und zeigen, dass darüber gesprochen werden darf. Die Schaffung sicherer kommunikativer Räume, in denen Mitarbeitende Unterstützung finden, ist dabei von großer Bedeutung. Darüber hinaus ist es notwendig, Führungskräfte auch emotional zu schulen, um sie optimal auf ihre Vorbildrolle vorzubereiten. Wenn eine gecoachte Führungskraft ihr eigenes Wohlbefinden auf psychischer Ebene steigert, wirkt sich dies oft positiv auf die Interaktionen mit den Angestellten aus.

Die Grenzen der Resilienz

Neben den üblichen Verdächtigen wie ständiger Erreichbarkeit und übermäßigen Arbeitsmengen trägt vor allem das Klima der Unsicherheit zu einer erhöhten Anfälligkeit für Erschöpfungserkrankungen bei. Die fortwährenden Umstrukturierungen in Unternehmen erfordern eine beispiellose psychische Robustheit von Mitarbeitenden, was nicht selten zu einer Überlastung führt.

Die Aufforderung zur Verbesserung der eigenen Resilienz am Arbeitsplatz kann paradoxerweise als zusätzliche Belastung empfunden werden. Dabei gerät oft aus dem Blick, dass auch das Unternehmen für die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verantwortlich ist. Es wäre daher ratsamer, neben Resilienz-Trainings auch strukturelle Veränderungen vorzunehmen, wie die Überprüfung unrealistischer Zielvorgaben, die Begrenzung von Arbeitszeiten und die Förderung eines gesunden Führungsstils. Letztendlich ist es nicht nur kostengünstiger, sondern auch effektiver und sicherer, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, anstatt lediglich auf die individuelle Resilienz zu setzen.

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