Wie gelingt die Verbindung zwischen New Work und zukunftsorientierter Lernkultur? Ausgehend vom Wandel auf dem Arbeits- und Lernmarkt betrachtet Sara Strumberger wesentliche Trends und gibt Anregungen zum Aufbau einer zukunftsorientierten und erfolgreichen Lernkultur aus Basis des Virtual Classroom. In diesem Teil der Trendserie zeigt sie die Möglichkeiten auf, die Virtual Classroom als starke Methode für die Vernetzung von Weiterbildung und Zusammenarbeit für Projektmanagement Training bietet.
Ausgangspunkt der Beitragsserie rund um das digitale Lernen sind Lerntypen sowie die unterschiedlichen Medien, die in der individuell passenden Kombination den maximalen Nutzen zu erreichen helfen – sowohl dem Unternehmen als auch dem einzelnen Mitarbeiter. In allen vier Beiträgen finden Sie praxisorientierte und umsetzbare Checklisten und Expertentipps zu den sich dynamisch verändernden Weiterbildungsmethoden.
Wir leben zunehmend digital vernetzt, konsumieren täglich Informationen im Netz und sind in sozialen Netzwerken aktiv. Eigene Beiträge per Video in YouTube oder Meetings über Internet Telefonie sind aus dem Alltag nicht mehr weg zu denken. Wissensweitergabe und Wissenskonsum ist technisch ein Kinderspiel geworden. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Arbeitswelt und den Weiterbildungsmarkt aus. Statt klassischer Seminare werden zunehmend digitale Lernformen wie das Virtual Classroom angeboten, das in der Regel mehrere Tools wie Audio-Konferenz, Text-Chat, Interaktives Whiteboard, oder Application Sharing miteinander kombiniert. Damit eignet es sich optimal für die Informationsvermittlung und bietet zudem vollkommen neue Möglichkeiten für verteilte Kollaboration oder für interaktive Lernszenarien im Unternehmen.
Wie können sich Unternehmen VC-Technologien für die Weiterbildungsprogramme ihrer Mitarbeiter zu Nutze machen? Welche Möglichkeiten gibt es, auch Fachinhalte wie beispielsweise Projektmanagement-Trainings methodisch-didaktisch wertvoll in die virtuelle Welt zu holen? Diesen Fragen geht dieser Teil der Beitragsserie im Tiba Magazin nach. Praxistipps für ein interaktives Lernszenario im VC geben zudem wertvollen Input für die Umsetzung.
Wie soll Lernen und Arbeiten innovativ definiert und organisiert werden, um das Unternehmen voran zu bringen und dabei der Potenzialentfaltung der Projektmitarbeiter nachhaltig gerecht zu werden?
Der Lernende muss bei jeder Weiterbildungsmaßnahme im Mittelpunkt stehen – seine Bedürfnisse, seine Erfahrungen und sein Wissensstand spielen eine große Rolle bei der Zusammenstellung und Planung geeigneter Maßnahmen. Dabei ist es unerlässlich, dass das Projektmanagement-Wissen anwendungsorientiert dargeboten und trainiert wird. Die Anwendung in der Praxis wird so gefördert und der Lernende kann durch ein interaktives Lernerlebnis, motiviert und engagiert seine Kompetenzen ausbauen.
Längere Präsenztrainings eignen sich gut für den Praxistransfer, da die Teilnehmer an realen Fallbeispielen arbeiten, sich zu ihren Erfahrungen austauschen und in Teams üben. Aber geht da nicht noch mehr?
Die heutigen Arbeitsbedingungen unterliegen grundlegendem Wandel und fordern zunehmend Selbstständigkeit, Leistungs- und Verantwortungsbereitschaft in Projekten. Viele Mitarbeiter arbeiten mobil und haben keinen festen Arbeitsort mehr, Home Office und Co-Working sind nur zwei der neuen Schlagworte, die die Arbeitswelt beschreiben. Zudem müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter auch immer schneller mit neuem Wissen versorgen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Erfolgreiche Weiterbildung – nicht nur im Projektmanagement –, die zu derzeitigen Arbeitsmodellen passt, muss also organisationsübergreifend aufgebaut sein und möglichst flexibel in den Arbeitsalltag der Lernenden und passend zum Kontext des Unternehmens integriert sein.
Um diese Vorstellungen in die Tat umzusetzen, helfen die beschriebene digitale Welt und der vernetzte Alltag vielen Berufstätigen, die zudem auch immer mehr Selbstverantwortung für ihren Kompetenzaufbau übernehmen möchten. Gerade deshalb bietet sich ein interaktives Lernformat besonders an, das nicht nur alleinstehend sondern auch als perfekte Ergänzung zu Präsenzphasen innerhalb eines Blended Learning Ansatzes funktioniert: Der Virtual Classroom ist zwar nicht neu, diesem Format sollte jedoch viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Und es muss an die Anforderungen der Unternehmen und Mitarbeiter angepasst werden. Besonders Mitarbeiter, die einem „ungebundenen Lerntyp“ entsprechen, sich für Ihren eigenen Wissensaufbau „ermächtigt“ fühlen und gerne die „kollaborative“ Auseinandersetzung suchen, werden sich auf diese Lernform einlassen.
Die VC Methode hält alle technischen Funktionen bereit, um ein abwechslungsreiches, interaktives und praxisorientiertes Training durchzuführen. Vernetztes miteinander Arbeiten wird möglich, wobei auch bei dieser Art des Lernens die Online-Präsenz der Teilnehmer, also eine synchrone und somit zeitgleiche Kommunikation verlangt wird. Ein gleich ins Auge fallender Vorteil ist, dass Teilnehmer weltweit von unterschiedlichen Orten zusammen lernen und als Gruppe agieren können – das Reisen und die Organisation von Räumlichkeiten für Präsenztrainings fallen also aus, beides mit nicht unwesentlichen Kosten und Zeitaufwand nicht nur für die Teilnehmer verbunden. Zudem können sich auch Teilnehmer aus dem Home Office, vom Arbeitsplatz oder gar von unterwegs mittels App in die virtuellen Trainings ganz flexibel einwählen. Die Technik macht es zu vergleichbar geringen Kosten möglich.
Auf der methodisch-didaktischen Schiene gedacht, muss man für mehr Interaktivität von dem allgemein bekannten Begriff des Webinars ein paar Schritte weg, in dem oftmals eine einseitige und mehr oder weniger lange Präsentation von einem Trainer oder Moderator gehalten wird. Ein typischer instruktionaler Ansatz, der auch oft für Großgruppen in sogenannten MOOCs (Massive Open Online Courses) und für Marketing genutzt wird. Unabhängig von Branche und Größe eines Unternehmens, empfiehlt es sich, mit kollaborativer Wissenskonstruktion innerhalb der virtuellen Weiterbildungsansätze zu arbeiten. Diese kann in einem Virtual Classroom bestens umgesetzt werden. In einem VC Setting werden die Teilnehmer intensiv mit den Lerninhalten vertraut gemacht, während das Lernen mit einer hohen Erlebnis- und Ergebnisorientierung verbunden ist.
Ein Erfolgsfaktor für ein gelungenes Training ist der gut dosierte „Methodenmix“. Dieser bringt Abwechslung in das Training und motiviert die Teilnehmer (maximal 12 Personen pro Session) über einen Zeitraum von 60 bis max. 90 Minuten dazu, am Bildschirm zu bleiben und sich aufmerksam und aktiv am Training zu beteiligen. Dabei ist jedoch im ersten Schritt weniger mehr, um die Teilnehmer im Training nicht mit technischen Funktionen zu überfordern:
Funktionalitäten zur Übersetzung von gewohnten Methoden in Präsenztrainings gibt es in allen bekannten Tools, beispielsweise
Wichtig ist es, den jeweiligen Trainingsinhalt auf die Sessions passgenau aufzuteilen und mehrere VC-Einheiten auf unterschiedliche Tage zu legen. Denn die Aufmerksamkeit und Konzentration der Teilnehmer wird online durchaus mehr beansprucht als im Präsenztraining. Für den notwendigen Wissenstransfer sollten gezielte Vor- oder Nachbereitungsaufgaben zwischen den Einheiten sorgen.
Besonders in schwierigen Zeiten bleibt Weiterentwicklung und Mitarbeiterbindung wesentlich – Den Unterschied macht die individuelle Kombination zwischen Inhalten und Methoden zu sinnvollen Kosten. Nachfolgende Empfehlungen sollen dazu beitragen, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter den Einsatz von VC Szenarien als Mehrwert für die Kompetenzentwicklung als zukunftsorientiertes Instrument verstehen und auch langfristig nutzen.
Die Unternehmens- und Arbeitskultur unterliegen einem grundlegenden dynamischen Wandel, der Begriff „New Work“ hat sich bereits etabliert. Nun ist es für Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen wesentlich, auch das Mindset bezogen auf die Lern- und Arbeitskultur im Sinne eines Digital Learning und Digital Mindset zu stärken und weiter zu entwickeln.
Der nächste Beitrag geht daher aus einem ganzheitlichen Blickwinkel heraus auf die nachhalte Lernbegleitung der Teilnehmer ein und zeigt die damit verbundenen Chancen für zukunftsorientierte Unternehmen auf.