Agiles Projektmanagement lässt sich nur mit Mitarbeitern verwirklichen, die „Passion“ empfinden. Warum das so ist und was Führungskräfte dazu beitragen können, berichtet Alexander Koschke in diesem Teil seiner Beitragsserie zur Agilisierung, der sich mit dem vierten Prinzip „Supportive Management“ befasst.
Viele Menschen in der Arbeit funktionieren mehr, als dass sie leben. Woran erkennt man, ob jemand bloß funktioniert oder lebt? Das mag für jeden anders sein, aber lebendig sein ist meist gekennzeichnet durch eigenständiges Denken, von sich heraus wirksam werden, sein Umfeld bewusst zu gestalten, seine eigene Passion kennen und leben (im Sinne der „Willingness to Suffer“ wie im Whitepaper „Wie wirkt sich der Trend ‚Agilität‘ auf das Projektmanagement aus“ beschrieben) – im Vergleich zu dem bekannten Leben im Hamsterrad, indem man zwar viel abarbeitet (wie ein Roboter), dabei aber nicht den Sinn versteht bzw. sich nicht in der Lage fühlt, selbst wirksam zu werden, sondern ein Opfer seiner Umstände ist.
Wenn wir über Agilität sprechen, brauchen wir Mitarbeiter, die leben. Denn empathische Kundenbeziehungen, Selbstorganisation und kreative Lösungen entstehen nicht, wenn Menschen nur funktionieren.
Führungskräfte können hierbei mit kleinen Schritten einen großen Unterschied machen:
Eine Führungskraft, die nicht dazu da ist, die Verantwortung für die Mitarbeiter zu tragen und sie anzuleiten nennen wir „Supportive Manager“. Durch kleine Schritte unterstützt sie den Mitarbeiter, aus der Befehlsempfänger-Rolle auszusteigen und selbstwirksam zu werden, Verantwortung zu übernehmen und sein Umfeld zu gestalten. Für einige mag sich die neue Art der Führung gar „wie ein neues Leben …“ anfühlen. Und vielleicht erinnern sie sich auch noch an einen alten Hit von Jürgen Marcus, so wie unser Autor ;-).