Widerstand bei Veränderunge

4 Tipps, wie Sie Widerstand bei Veränderungen vorbeugen und überwinden

Foto eines Chamäleon, das auf einem Stock sitzt von der Seite | Change Management

Wenn wir von Veränderungen sprechen, ist Widerstand fast unvermeidlich. Er ist ein Zeichen dafür, dass Menschen sich um ihre gewohnten Abläufe, ihre Rollen oder ihre Sicherheit sorgen. Doch mit gutem Change Management kann man diesem Widerstand bei Veränderungen entgegenwirken. Laut den Ergebnissen der Benchmarking-Studie von Prosci® (2020), hätten 47% der erlebten Widerstände durch effektives Change Management vermieden werden können. Daraus ergibt sich folgender Grundsatz: Wer Change Management von Anfang an richtig einsetzt, kann einen Großteil des Widerstands vorbeugen.

Widerstand gegen Veränderungen – Eine menschliche Reaktion

Um Change Management schon zu Beginn richtig einsetzen zu können, ist es wichtig, zunächst einmal die Ursachen des Widerstands zu verstehen. Die genannte Benchmarking-Studie von Prosci® (2020) liefert einen guten Ausgangspunkt dafür. Genannte Hauptgründe für Widerstand bei Veränderungen sind demnach:

  • Mangelndes Bewusstsein für die Gründe der Veränderung
  • Auswirkungen auf die derzeitige Rolle und Mehraufwand
  • Angst, die auf Unsicherheit aufgrund gescheiterter Veränderungen in der Vergangenheit beruht
  • Fehlende sichtbare Unterstützung durch und mangelndes Vertrauen in das Management oder die Geschäftsführung
  • Mangelnde Einbeziehung in die Veränderung

Widerstand gegen Veränderungen vorbeugen

Der Schlüssel, um Widerstand bei Veränderungen vorzubeugen, liegt in der proaktiven Analyse und konkreten Identifikation von potenziellen Widerstands-Quellen, um eventuell auftretenden Gegenwind frühzeitig zu erkennen. Wo könnte Widerstand auftreten? Welche Einwände wirken sich verstärkend auf diesen Widerstand aus? Es ist entscheidend, rechtzeitig zu handeln, bevor sich der Widerstand auf das gesamte Change-Projekt auswirkt. Ebenso wichtig ist es, besonders auf die Gruppen, die möglicherweise verstärkt Widerstand leisten könnten, einzugehen. Diese sind häufig vor allem folgende Personengruppen:

  • Mitarbeitende, die stark an der aktuellen Arbeitsweise festhalten
  • Mitarbeitende, die die bestehende Arbeitsweise mitgestaltet haben
  • Mitarbeitende, die Mehraufwand befürchten
  • Erfolgreiche Mitarbeitende im aktuellen System

4 Tipps: Der Umgang mit Widerstand im Change-Prozess

Sollten Sie dennoch Widerstand in Ihrer Change-Initiative erkennen, sollten Sie ihn als wichtige Rückmeldung sehen und den Widerstand gezielt adressieren, anstatt diesen zu bekämpfen. Denn ein effektives Change Management erkennt Widerstand nicht nur, es geht ihn auch aktiv an. Dazu gehört nicht nur die Kommunikation über das, was sich ändert, sondern vor allem auch über das "Warum?" dahinter. Mitarbeitende wollen den Sinn und Zweck der Veränderung verstehen und wie sie persönlich davon betroffen sind.

Mit dem richtigen Ansatz kann Widerstand in einen Motor für Veränderung und Weiterentwicklung verwandelt werden, der den gesamten Change-Prozess unterstützt. Effektive Change Management-Ansätze zeigen, wie dieser Widerstand nicht nur erkannt, sondern in einen produktiven Dialog umgewandelt werden kann:

  • Das ADKAR®-Modell: Das ADKAR®-Modell von Prosci® für individuelle Veränderung zeigt die fünf Schritte Awareness (Bewusstsein), Desire (Wunsch), Knowledge (Wissen), Abilitiy (Fähigkeit) und Reinforcement (Verstärkung), die jeder Mitarbeitende durchlaufen muss, um Veränderungen erfolgreich umzusetzen zu können. Indem Unternehmen erkennen, wo ihre Mitarbeitenden in diesem Prozess stehen, können sie gezielte Unterstützung bieten und Widerstand minimieren. Lesen Sie jetzt unseren Blog „Das ADKAR®-Modell nach Prosci® einfach erklärt“.
  • Kommunikation als Schlüssel: Klarheit schafft Akzeptanz. Durch fortlaufende, transparente und zielgerichtete Kommunikation über die Gründe und den Nutzen sowie die persönlichen Auswirkungen der Veränderung werden Unsicherheiten bei Mitarbeitenden abgebaut. Studien belegen, dass diese wichtigen Botschaften sowohl von der Unternehmensführung als auch von den direkten Vorgesetzten kommen sollten. Je nach Art der Botschaft variiert auch der Sender dieser. Botschaften, die die gesamte Organisation betreffen, sollten vom Hauptsponsor (Geschäftsleitung) übermittelt werden. Botschaften, die einzelne Mitarbeitende betreffen, sollten dagegen vom direkten Vorgesetzten kommen. Lesen dazu unseren Blog „6 Tipps für gelungene Change-Kommunikation“.
  • Einbeziehung macht den Unterschied: Mitarbeitende sind eher dazu geneigt, Veränderungen zu unterstützen, wenn sie in den Prozess der Planung und Durchführung eingebunden sind. Das kann durch regelmäßige Feedbackrunden, Workshops oder Brainstorming-Sessions erfolgen. Auch die Übertragung von Verantwortung für Teilprojekte oder einzelne Meilensteine an engagierte Teammitglieder kann ein wichtiges Element sein, Widerstand bei Veränderungen zu reduzieren.
  • Training und Unterstützung: Manchmal liegt Widerstand bei Veränderungen schlichtweg an fehlendem Wissen. Schulungen, Fortbildungen und Trainings, sowie die Möglichkeit, im geschützten Rahmen Neues auszuprobieren, können diesen Widerstand in Neugier und Engagement umwandeln. Stöbern Sie jetzt in unseren Change Management Trainings.

In der heutigen Geschäftswelt sind Veränderungen und Transformation allgegenwärtig. Doch der Erfolg liegt nicht allein in der Implementierung von Prozessen oder Strategien – er liegt in der Begleitung der wichtigsten Ressource, die Unternehmen haben: den Mitarbeitenden. Wenn Sie bereit sind, Ihre Mitarbeitenden durch anstehende Veränderungen zu begleiten, schaffen Sie nicht nur ein resilienteres und anpassungsfähigeres Unternehmen, sondern erhöhen auch die Erfolgsaussichten Ihrer Change-Initiativen.

Betrachten Sie Widerstand nicht als Problem, sondern als Chance – eine Gelegenheit, Mitarbeitende stärker in den Veränderungsprozess einzubinden und so den Erfolg Ihrer Initiative zu sichern.

Lesen Sie in unserem Blog, warum Widerstand gegen Veränderung auch gut ist.

 

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