In einem Interview erklärt Achim Kempf, Trainer, Berater und Coach für die Themen Projektmanagement und Teamentwicklung, welche Defizite er bei (angehenden) Projektmanagern immer wieder erkennt und was sie als Teilnehmer in einem „Grundlagen-Seminar zum zertifizierten Projektmanager (TÜV Rheinland)“ der Tiba Business School GmbH erwarten können.
Die Tiba Business School bietet das Grundlagen-Seminar zum zertifizierten Projektmanager seit vielen Jahren an. Wodurch zeichnet sich diese Weiterbildung aus? Was unterscheidet sie von den anderen am Markt und hebt sie hervor?
Achim: Das Besondere ist ganz klar das Format. Die konsequent analoge Ausrichtung in unserer sonst so digitalen Welt kommt bei den Teilnehmern gut an. Gleichermaßen schätzen sie den Wechsel aus Micro-Lessons und eigenem Tun. So bleibt es spannend und abwechslungsreich. Frontalunterricht ist einfach langweilig und auch vom Lerneffekt unsinnig. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sind Dauer und Inhalte des Seminars. In zwei Tagen erfahren die Teilnehmer alle anerkannten Methoden und Werkzeuge, die zum abwickeln von klassischen Projekten notwendig sind. Die zwei darauffolgenden Tage liefern den Einstieg in Führung, Kommunikation und Konfliktmanagement. Am fünften Tag folgt auf eine kompakte Wiederholung eine TÜV-Prüfung. Das erlangte TÜV-Zertifikat bildet quasi den krönenden Abschluss.
Die Weiterbildung ist als Grundlagenseminar konzipiert. Richtet es sich vorwiegend an Berufseinsteiger oder können auch erfahrene Projektmanager von den vermittelten Inhalten profitieren?
Achim: Neben Berufseinsteigern, die im Studium ein wenig Projektmanagement-Kenntnisse erlernt haben und nun tiefer in die Materie einsteigen möchten, gibt es durchaus viele Projektmanager mit bis zu 20 Jahren Erfahrung, die am Seminar teilnehmen. Gerade diese haben bislang Projekte nach Bauchentscheidung geleitet und möchten nun endlich die Theorie dahinter lernen, um zukünftig noch erfolgreicher zu sein.
Besteht die Möglichkeit, konkrete Fragestellungen aus der eigenen Berufspraxis mit Ihnen und den anderen Teilnehmern zu diskutieren?
Achim: Unbedingt! Dies ist sogar ausdrücklich gewünscht und Teil des gruppendynamischen Prozesses, der das Seminar zusätzlich belebt. Durch den Erfahrungsaustausch können oft gute Lösungen gefunden werden. Gleichzeitig verstehen die Teilnehmer, dass sie mit ihren Problemen eben nicht alleine dastehen. Es gibt tatsächlich Probleme, die in ganz vielen Firmen in ähnlicher Weise vorkommen.
Interessanterweise scheint beispielsweise die Meeting-Kultur in Deutschland stark verbesserungswürdig zu sein. Meetings werden mit zu vielen Teilnehmern durchgeführt, es mangelt an klarer Moderation und es werden keine Protokolle oder To-Do-Listen geführt.
Im Seminar sprechen wir oft über die Situation, dass Führungskräfte oder gar die Geschäftsführung entweder über keine ausreichenden Projektmanagement-Kenntnisse verfügen oder diese schlicht ignorieren. Das führt die Teilnehmer nach dem Seminar in ein Spannungsfeld aus ihrem neuen PM-Wissen und der Realität im Alltag.
Ein weiteres Thema ist die Rollen-Klarheit. Die Teilnehmer haben für ihre Projektarbeit keine klar beschriebenen Rollen mit Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortungen und Eskalationswege. Und selbst wenn es sie gibt, wird stillschweigend davon ausgegangen, sie auf Zuruf abzuändern. Beziehungsweise dem einzelnen Verantwortlichen fehlen die Mittel, sie umfänglich zu leben.
Wo erkennen Sie bei Ihren Teilnehmern die meisten Defizite?
Achim: Das größte Lernpotential liegt sicherlich in der Kommunikation. Das gilt nicht nur für meine Teilnehmer, sondern für uns als Menschheit insgesamt. Entlang unserer Ausbildung erfahren wir meist viel zu wenig über gute Kommunikation und deren Wichtigkeit. Gerade in interdisziplinären Projektteams liegt darin der größte Schlüssel zum Erfolg und zur Freude bei der Arbeit.
Kommunikation per se ist nie eindeutig, auch wenn man sich bemüht, so präzise wie möglich seine Worte zu wählen. Eine gesunde Feedback-Kultur in Unternehmen hilft, Missverständnisse früh aufzudecken und gleichzeitig etwas über sich selbst und seine Kollegen zu lernen. Teilnehmer berichten immer wieder, dass es in ihrer Organisation gar nicht erwünscht ist, kommunikativ für Klarheit zu sorgen. Das gilt auch gegenüber Führungskräften. Wirklich erfolgreiches Projektmanagement etabliert klare Wege der Kommunikation, fördert deren Einhaltung und motiviert die Menschen transparent miteinander zu sprechen.
Am Ende der Seminarwoche steht die Prüfung zum „Projektmanager mit TÜV Rheinland geprüfter Qualifikation“. Klingt nach einer ganzen Menge Stoff und Arbeit innerhalb von nur fünf Tagen …
Achim: Ja das stimmt. Gleichzeitig ist eben genau die Länge des Seminars und das interaktive Format dafür verantwortlich, dass die Teilnehmer viele Möglichkeiten erhalten, das Gelernte zu verankern.
Dieses Grundlagen-Seminar ist sehr stringent und didaktisch gut aufgebaut. Die Teilnehmer haben in den vier Tagen die Möglichkeit, tief in die einzelnen Wissensgebiete einzutauchen und sind entsprechend gut vorbereitet. Den Vormittag vor der Prüfung nutzen wir für eine kompakte Wiederholung aller relevanten Themen. Dementsprechend hoch ist die Rate der Teilnehmer, die die Prüfung bestehen.
Vielen Dank für das Interview!