Buddy-System

Das Buddy-System: Ein Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Foto von Kletterern an Küste | Buddy-System

Selbst in der schnelllebigen und immer digitaler werdenden Welt von heute, in der Technologie und Innovation den Ton angeben, bleibt ein elementarer Faktor bestehen: Wir verbringen einen beträchtlichen Teil unseres Lebens bei, mit und auf der Arbeit. Durchschnittlich etwa ein Drittel unserer gesamten Lebenszeit sind wir im Arbeitsumfeld tätig.

Angesichts dieser beeindruckenden Zahl wird deutlich, wie wichtig es ist, gute Beziehungen zu unseren Kollegen und Kolleginnen zu pflegen. Das sogenannte „Buddy-System“ und der „Buddy-Effekt“ sind dabei ein Phänomen, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. In unserem heutigen Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Bedeutung dieses Effekts und warum gute zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz nicht nur angenehm, sondern auch entscheidend für unser Wohlbefinden, unsere Produktivität und den Erfolg einer Organisation sind.

Julia Wingertszahn

Sylvia Full

Bei dem Buddy-System wird neuen Mitarbeitenden zu Beginn des Onboarding-Prozesses ein erfahrener Kollege, der sogenannte "Buddy", als persönliche Ansprechperson und Begleitung zur Seite gestellt. Diese unterstützt die Neulinge in den ersten Tagen und Wochen im Unternehmen, um den Einstiegsprozess zu erleichtern, praktische Informationen über den Arbeitsplatz zu vermitteln und eine frühe Integration in das soziale Gefüge des Unternehmens zu fördern. Das System bietet allerdings nicht nur kurz- sondern auch langfristig Vorteile, welche sich auch als Buddy-Effekte bezeichnen lassen.

Wie diese langfristigen Vorteile zusammenwirken und einen Schlüssel zum Erfolg bilden ist in unserem Schaubild (siehe Abb. 1) dargestellt.

  1. Anschluss: Durch das Buddy-System erhalten neue Mitarbeitende nicht nur praktische Informationen über den Arbeitsplatz, wie beispielsweise die Organisation und informelle Regeln, sondern auch Empfehlungen, Tipps und Tricks. Sie werden dadurch schneller in das soziale Gefüge des Unternehmens integriert und finden einfacher Anschluss.
  2. Psychologische Sicherheit: Das Buddy-System schafft eine Umgebung, in der neue Mitarbeitende jegliche Fragen stellen können, ohne sich dabei unwohl zu fühlen. Der Buddy steht ihnen als Vertrauensperson zur Seite, an die sie sich wenden können, um Fragen zu klären oder Bedenken auszusprechen, die sie möglicherweise nicht direkt an ihre Führungskraft richten möchten.
  3. Verbundenheit: Indem Mitarbeitende durch das Buddy-System Beziehungen zu anderen im Unternehmen aufbauen, entsteht ein Gefühl der Verbundenheit, Zusammenhalt und einem gesteigerten Wohlbefinden am Arbeitsplatz und in der Zusammenarbeit. Mitarbeitende, die sich mit ihren Kollegen und Kolleginnen verbunden fühlen, sind eher bereit, sich für das Unternehmen einzusetzen und sich aktiv einzubringen.
  1. Innovation und Kreativität: Ein weiterer bedeutender Vorteil des Buddy-Systems liegt in dem erhöhten informellen Austausch von Ideen, was zu innovativen Lösungen und einer beidseitig gesteigerten Kreativität führen kann.
  2. Arbeitsleistung: Durch den Austausch von Erfahrungen und der Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, die das Unterstützungssystem „Buddy“ bietet, steigt nicht nur die Arbeitsleistung der Mitarbeitenden erheblich, sondern auch die fachliche Kompetenz und das Engagement der Mitarbeitenden für das Unternehmen. Zudem sehen wir eine deutliche Verbesserung im Umgang mit Herausforderungen in Projektteams.
  3. Mitarbeiterbindung: Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen, sind zufriedener und bleiben dem Unternehmen länger treu. Das Buddy-System adressiert unter anderem genau diese Aspekte, indem es wesentlich zu einer konstruktiven und wertschätzenden Arbeitsatmosphäre beiträgt.

 Das Buddy-System – Ein Praxisbeispiel

In der Tiba-Gruppe wird jedem neuen Mitarbeitenden für die ersten sechs Monate bereits zur Einstellung ein Buddy zur Seite gestellt, um neben der Führungskraft einen Mitarbeitenden für kleinere Fragen und den Austausch zur Verfügung zu haben.

Ein großartiges Beispiel für den positiven Einfluss des Buddy-Systems ist die Zusammenarbeit zwischen Sylvia Full und Julia Wingertszahn. Sylvia begann ihre Karriere bei der Tiba im Oktober 2021. Nach circa einem Jahr fing Julia im September 2022 ebenfalls bei der Tiba an. Parallel kam der Teamleiter von Sylvia auf sie zu, um sich zu erkundigen, ob Interesse bestehen würde als Buddy die neue Mitarbeiterin zu begleiten. So fanden die zwei Kolleginnen als Teil des Buddy-Systems zueinander.

Gerade in der ersten Zeit hatten sie einen regelmäßigen Austausch, damit Julia sich schnell im Unternehmen zurechtfindet. Dies umfasste unter anderem den Austausch zu den Strukturen in der Organisation und den verschiedenen Prozessen, welche für Julias neue Rolle relevant waren. Sylvia konnte durch ihre Erfahrung schnell interne Kontakte vermitteln (1. & 3.), über Austauschmöglichkeiten informieren und als Ratgeber zur Seite stehen. Als Ergänzung zum offiziellen Onboarding und dem Austausch mit dem Teamleiter bestand so die Möglichkeit auch einfach mal kurz diverse Dinge im sicheren Rahmen nachzufragen (2. & 6.).

Der vorgesehene Zeitrahmen des Buddy-Systems beträgt normalerweise sechs Monate.  Auch über diese Zeit hinaus bleiben die beiden ein eingespieltes Team, je nach Bedarf unterstützen sie sich bei Fragen im Projekt und tauschen sich regelmäßig über weitere fachliche und organisatorische Themen aus (4. & 5.). Ein greifbares Beispiel für die motivierende Wirkung des Buddy-Systems zeigt sich darin, dass Julia, inspiriert durch Sylvia als Vorbild, nach etwas mehr als einem Jahr in der Firma ebenfalls die Moderation der zweitägigen Tiba M Kickoff Tage übernahm, wie es Sylvia bereits im Vorjahr getan hatte (5.).

Fazit

In einer Zeit, in der die digitale Zusammenarbeit einen immer größeren Stellenwert einnimmt, wird der soziale Anschluss und die persönliche Unterstützung durch einen Buddy zu einem noch wichtigeren Element für den Erfolg im beruflichen Kontext.  Ein Buddy ist nicht nur ein initialer Ansprechpartner, sondern auch eine Vertrauensperson, die den Einstieg erleichtert und den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert. Der Einsatz eines Buddy-Systems kann sogar über Generationen hinweg Sinn machen, um einen effektiven Wissenstransfer zu gewährleisten und somit zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung beizutragen. Denn indem erfahrene Mitarbeitende ihr fachliches Wissen und ihre Erfahrungen an jüngere Kollegen und Kolleginnen weitergeben, wird nicht nur die Kontinuität und Stabilität innerhalb des Unternehmens gewährleistet, sondern auch die Entwicklung der Organisation langfristig gefördert.

Durch das Buddy-System erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu bereichern. Es ist daher entscheidend, das Buddy-Konzept kontinuierlich zu bewerten und fest in die Unternehmenskultur zu integrieren, um eine sichere und soziale Umgebung zu schaffen, die Freundschaften, Zusammenarbeit und Inklusivität fördert und somit einen wesentlichen Schlüssel zum Erfolg bildet. Denn letztendlich ist es die Stärkung dieser menschlichen Verbindungen, die den Erfolg von Teams und Unternehmen maßgeblich beeinflusst.

Literatur

Clifton, J. (2022). The Power of Work Friends. Harvard Business Review. https://hbr.org/2022/10/the-power-of-work-friends [abgerufen am 26.04.].

Oakes, A. (2023). Workplace friendships are good for people, and for companies. World Economic Forum. https://www.weforum.org/agenda/2023/03/heres-what-the-research-says-about-workplace-friendships/ [abgerufen am 26.04.].

Patel, A. and Plowmann, S. (2022). The Increasing Importance of a Best Friend at Work. https://www.gallup.com/workplace/397058/increasing-importance-best-friend-work.aspx [abgerufen am 26.04.].

Wagener, J. (2019). Beruf: Darum sind Freundschaften im Job so wichtig. ZEIT ONLINE ze.tt. https://www.zeit.de/zett/2019-08/darum-sind-freundschaften-im-job-so-wichtig [abgerufen am 26.04.].

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