Björn-Uwe Dietrich hat sich als Agile Coach in der Tiba mittlerweile einen echten Namen gemacht. Im Interview erzählt er, wie der Berufsalltag in der Tiba aussieht und was es braucht, um als Coach richtig durchzustarten.
Björn, Du bist jetzt seit Juli 2017 bei der Tiba: Erzähl doch etwas über deinen bisherigen Werdegang zum Agile Coach.
Mein erstes Projekt in der Tiba war bei einem namhaften Automobilhersteller. Das war zunächst ein rein operativer Auftrag mit sehr viel PMO-Unterstützung. Nach und nach habe ich mich jedoch mehr in Richtung agiles Coaching und Training spezialisiert und bin mittlerweile sowohl als agiler Coach als auch Account Manager tätig.
Wie sieht dein Arbeits- bzw. Kundenalltag aus?
Mein Alltag variiert eigentlich von Woche zu Woche, sodass jeder Tag oftmals ein völlig neues Umfeld bedeuten kann. Es kann vorkommen, dass ich in einer Woche auch mal vier verschiedene Kunden betreue und daher sehr viel unterwegs bin. Das erfordert natürlich ein hohes Maß an Spontanität. Was mich in diesem Kontext aber am meisten reizt, ist die Vielfältigkeit des Berufes und die Abwechslung. Daueraufträge, in denen man zwei Jahre dasselbe macht, sind für mich persönlich nichts, denn ich brauche und suche die stetige Herausforderung.
Die Tiba hat den Slogan „Passion for Projects“. Was bedeutet es für dich, Leidenschaft für Projekte zu besitzen?
Ich glaube ich könnte meinen Job ohne Leidenschaft gar nicht machen. Die Kunden merken es einem Berater sofort an, wenn er für seinen Job nicht brennt. Als Berater muss man Leidenschaft transportieren können und die Kunden müssen merken, dass man Passion empfindet. Ich bin sehr überzeugt von dem, was ich mache und ich glaube, dass ich vielen Mitarbeitern wirklich helfen kann, den Arbeitsalltag anders zu erleben und auch selbstbestimmter arbeiten können. Ich persönlich bin auch ein freiheitsliebender, selbstbestimmter Mensch und durch diese agilen Aspekte, die ich vermittele, bringe ich den Leuten etwas bei, was ich selbst lebe. Passion for Projects ist daher für mich nicht nur eine Plattitüde, sondern eine Lebenseinstellung, die sich auch positiv auf den Kundenerfolg auswirkt.
Inwieweit spürst du „Passion for Projects“ bei deinen Tiba Kollegen?
Unsere Berater, die im agilen Themengebiet unterwegs sind, haben sich mittlerweile zu einer richtigen Community entwickelt. In dieser Community veranstalten wir viele freiwillige Events, auch mal an Wochenenden. Hier legen wir unglaublich großen Wert auf Austausch: Jeder erzählt, was er aktuell in seinem Projekt macht, manche Tibaner halten Impulsvorträge oder wir entwickeln gemeinsam Vorgehensmodelle für unsere Projekte. Diese Events sind sehr konstruktiv und es ist uns besonders wichtig, dass jeder Tibaner teilnehmen kann, unabhängig von Berufserfahrung oder Zertifikaten.
Wenn diese Kollegen also keine Passion for Projects hätten, würde niemand seine Freizeit dafür „opfern“. Und genau das liebe ich auch an der Tiba – Diese Passion, die bei der stetig wachsenden Community so zu spüren ist.
Was war dein spannendstes Erlebnis als Agile Coach beim Kunden?
Ich glaube, das war mein erster Coaching Auftrag, der dann auch direkt in englischer Sprache durchgeführt werden musste. Dabei handelte es sich um die Einführung von Scrum in einem deutsch-tschechischem Projektteam. Diese Einführung dauert in der Regel 3-4 Sprints, also ca. 2 Monate. Zu Beginn habe ich ein typisches Training-on-the-job gegeben, danach stand ich dem Team immer wieder coachend zur Seite. Davor hatte ich wirklich großen Respekt. Für mich war das natürlich sehr spannend, weil ich das erste Mal alleine coachen musste und dann auch noch in einer fremden Sprache. Das war daher zwar herausfordernd, aber auch echt cool.
Hast du einen Tipp oder Trick, wie man sich diesen Herausforderungen gut stellen kann?
Man darf wirklich keine Hemmungen haben, sondern sollte einfach reden, denn der Rest kommt von ganz alleine. Manche Leute neigen dazu, sich erstmal genau zu überlegen, was sie sagen möchten. Wenn man mal ein Wort nicht weiß, ist das in dem Kontext vollkommen egal. Wichtig ist einfach, die Scheu abzulegen und mit den Personen einfach über die Themen zu sprechen, auch wenn man vielleicht nicht alle Wörter weiß. Das hat mir zumindest sehr geholfen.
Welche agile Methode liegt dir persönlich am meisten und warum?
In der Tiba benutzen wir eigentlich alle Methoden und schaffen durch diese Synergien den bestmöglichen Output. Jede Methode für sich alleine ist gut und kann Probleme lösen, aber der Zusammenschluss aus beispielsweise klassischen Projektmanagement, Scrum und Design Thinking ist wirklich am effektivsten. Natürlich ist nicht nur die optimale Kombination aus Methoden wichtig, sondern vor allem auch ein Kultur- und Mindsetchange. Und das ist genau das PM 4.0, was wir wirklich leben wollen und das bedient sich eben aus allen Methoden.
Was macht einen agilen Coach deiner Meinung nach aus?
Ich glaube zwei Dinge sind besonders wichtig: Auf der einen Seite ist die fachliche Komponente natürlich unglaublich wichtig. Ein Coach ohne Fachkompetenz wirkt unglaubwürdig. Auf der anderen Seite muss ein Coach enorm ausgeprägte Sozialkompetenzen besitzen. Denn ohne Sozialkompetenzen handelt es sich nicht mehr um Coaching, sondern reine Wissensvermittlung und dann könnten wir ja auch einfach nur Wikipedia-Artikel vorlesen. Ein Coach muss spüren, ob das Gegenüber die Inhalte verstanden hat oder wissen, wie diese besser vermittelt werden können. Deshalb muss man als Coach auch Signale wie Körpersprache und Stimmlage lesen bzw. interpretieren können und ein enorm hohes Maß an emotionaler Intelligenz an den Tag legen.
Was möchtest du den Tiba-Neulingen als bereits erfahrener Berater noch mit auf den Weg geben?
Wer in die Tiba kommt um reich zu werden, ist hier falsch. Die Tibaner sind Leute, die ihren Job gerne machen und Bock darauf haben. Sie arbeiten hier, weil sie coole, spannende Aufträge haben und geile Kollegen, mit denen man auch echt viel Spaß haben kann. Ich denke das ist das, was bei der Tiba eher im Vordergrund steht.
Was macht die Tiba für dich sonst noch besonders?
Ich mag grundsätzlich die Unternehmenskultur und ich mag die Freiheiten, die mir diese Firma gibt. Als Trainer und Coach teile ich mir meinen Tag komplett frei ein oder rede mit meinen Kunden selbst. Im Prinzip lebe ich hier wie ein Freiberufler, nur ohne das Risiko und das macht schon echt richtig viel Spaß.