People Story

Was macht eigentlich ein Citizen Developer?

Joana Ruckh arbeitet seit Februar 2022 als Citizen Developer bei der Tiba Managementberatung GmbH. Wir haben uns mit ihr über ihren bisherigen Werdegang, ihr jetziges Aufgabengebiet und ihre bisherigen Highlights unterhalten.

Foto von Joana Ruckh

Joana, kannst du uns etwas über deinen Werdegang vor deiner Zeit bei der Tiba erzählen?

Ich habe Softwaretechnik an der Universität Stuttgart studiert. Mein Abschluss fiel leider mitten in die Corona-Pandemie, der Arbeitsmarkt war also sehr angespannt, was mich dazu gebracht hat, erstmal als Dozentin für IT-Grundlagen an einem Bildungszentrum zu arbeiten. Dort habe ich vor allem Personen mit Migrationshintergrund im Umgang mit dem Computer unterrichtet. Das war zwar eine schöne Arbeit, gerade der Austausch mit den Teilnehmenden, mir aber fachlich leider nicht tiefgreifend genug: Viele der Menschen hatten noch nie mit einem Computer gearbeitet, es ging also um die Basics.

Deswegen habe ich mich weiter beworben, und bekam bei einem anderen Bildungszentrum eine Stelle als Trainerin für MS 365 und SharePoint. Dort habe ich werdende Fachinformatiker in der Anwendung der Microsoftprodukte unterrichtet und auf Zertifikate vorbereitet, wodurch ich die Microsoft Apps sehr gut kennen gelernt habe.

Dann bin ich auf die Tiba aufmerksam geworden: Ein anderer Tibaner hatte mir einiges über die Tiba erzählt und mich so begeistert, dass ich mich direkt beworben habe. Nach dem Vorstellungsgespräch wurde schnell klar, dass ich in das CoC (Center of Competence) Digitalisierung eingeordnet werden würde. Dort passe ich meiner Meinung nach auch sehr gut rein. Angestellt bin ich als Citizen Developer.

Was macht du als Citizen Developer bei der Tiba? Kannst du uns das etwas erklären?

Im Großen und Ganzen ist der Citizen Developer eine Person, die daran arbeitet, die einzelnen Geschäftsprozesse zu automatisieren und das Arbeitsleben mithilfe unterschiedlichster Tools zu vereinfachen, in meinem Fall mithilfe von Microsoft Produkten.

Zurzeit bin ich zu 100 % bei Kunden als Expertin für Power BI eingestellt. Das ist ein Tool, um Zahlen, Daten und Fakten schön visuell darzustellen. Die angebundene Datenbasis dafür können Excel Dateien, aber auch SharePoint-Listen und viel anderes sein. Im Hintergrund werden diese Daten aufbereitet und im Vordergrund visualisiert dargestellt. Das Tolle daran ist, dass dies– bei richtigem initialen Aufbau - vollautomatisch passiert: Ändert sich also beispielsweise etwas in der Excel, wird die visuelle Darstellung automatisch geupdatet. Somit können z.B. auch Vorhersagen getroffen werden, und vieles mehr.

Hier bin ich stark an der Umsetzung beteiligt, entwickle also Reporting-Konzepte, erstelle BI Reports und erweitere diese, um die Wünsche der Stakeholder umzusetzen. Mit den Stakeholdern tausche ich mich natürlich oft aus, um herauszufinden, was genau sie möchten. Zusätzlich gebe ich viel Support an andere Mitarbeitende bzgl. Power BI, und führe Onboarding Sessions durch.

In diesem Aufgabengebiet sind nicht sehr viele Frauen tätig. Woran liegt das deiner Meinung nach?

Stimmt schon, schon in meinem Studiengang waren wenig Frauen vertreten, extern beim Kunden sind Frauen auch deutlich in der Unterzahl. In der Tiba haben wir aber tatsächlich ein ausgewogenes Bild. Grundsätzlich denke ich, dass es viele Frauen abschreckt, dass der Jobtitel und die Aufgabenbeschreibung sehr technisch klingen. Allerdings kann ich sagen, wenn das Interesse besteht und der Wille, sich einzuarbeiten, schafft das jeder und jede. Mir fällt dazu ein Pipi Langstrumpf Zitat ein: „Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“

Sehr schön! Und wie bist du dazu gekommen, in diesem Bereich arbeiten zu wollen?

Softwaretechnik war nicht der einzige Studiengang, der mich interessiert hätte: Ich hatte auch überlegt, Architektur zu studieren, oder in Richtung Lebensmittelchemie zu gehen. Vor dem Studium habe ich mich allerdings auch über etwaige Berufschancen informiert: Da hatte Informatik die Nase vorn, außerdem hatte ich in der Schule dazu auch schon unterschiedliche Fächer, war ziemlich gut darin und mochte es. Deswegen traf ich die Entscheidung, den potenziell sinnvollsten und zukunftsfähigsten Weg zu gehen. Damit bin ich zu 100 % zufrieden und glücklich.

Was ist für dich das Besondere an der Arbeit in der Tiba?

Das Erste, was mir dazu einfällt, ist die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen. Das kann ich klar hervorheben, ich habe immer Unterstützung und Hilfe bekommen, bei Fragen bekomme ich immer schnell und direkt eine Antwort. Ich habe das Gefühl, dass hier keine Ellbogenmentalität herrscht, kein Konkurrenzverhalten, sondern ein wirkliches Miteinander gepflegt wird. Für mich ist das Arbeitsklima sehr wichtig, wenn ich mich wohl fühle, dann arbeite ich gerne, das entspricht einfach meinem harmoniebedürftigen Inneren (lacht).

Mir gefällt außerdem sehr, dass die Tiba sowohl fordert als auch fördert: Interne Projekte sind beispielsweise oft ein Ticken über meinem Wissenslevel, so dass ich zwar immer etwas Neues lernen darf, aber dabei nicht überfordert werde. Dadurch wachse ich extrem. Und meine Meinung wird immer gehört. Das ist schon auch eine Besonderheit.

Gibt es denn ein bestimmtes Lieblingsprojekt oder irgendein Highlight in deiner einjährigen Laufbahn bei der Tiba?

Die Kundenprojekte machen mir ziemlich viel Spaß, ich lerne da zurzeit sehr viel und habe immer Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen.

Ein Highlight für mich war, als ich auf den Tiba-Tagen im letzten Jahr meinen ersten Pitch halten durfte, über das Thema Power BI. Ich stehe eigentlich nicht gerne auf der Bühne, ich musste mich also schon ein bisschen überwinden, aber es hat sich gelohnt. Nach dem Vortrag konnten sich alle Kolleg:innen in einer interaktiven Post-Session die Plakate genauer anschauen und sich darüber informieren. Der Andrang und die Neugier war so hoch, das hätte ich im Vorfeld nicht geglaubt. Ich war stolz, diesen Schritt gemacht zu haben.

Gibt es eine bestimmte Aufgabe, für die du besonders brennst, oder eine Themengebiet, in dem du dich besonders gerne weiterentwickeln würdest?

Ich brenne für das Thema Reporting. Power BI ist ein sehr mächtiges Tool, hier möchte ich mich noch weiterentwickeln, es gibt da so viel zu lernen.  Mir persönlich macht es total viel Spaß, da ich gleichzeitig Technischer Guru, Business Expert, Designer, Artist, Journalist und Storyteller sein kann.

Fallen dir technische oder gesellschaftliche Veränderungen ein, von denen du glaubst, dass sie in Zukunft besonders relevant für deinen Bereich sein werden?

Dazu fällt mir ChatGPT ein. In meinem Aufgabengebiet halte ich ChatGPT für eine totale Bereicherung, die auch große Veränderungen mit sich bringt. Ich finde noch heraus, wie genau ich meine Fragen stellen muss, um passende Antworten zu bekommen. Im Bereich der Automatisierung ist es beispielsweise vonnöten, kleinere Code-„Schnipsel“ zu schreiben. ChatGPT kann hier Formeln vorschlagen, und ich kann wiederum Rückfragen stellen. Das führt (noch) nicht immer zur perfekten Lösung, ich sehe die Antworten aber als eine Gedankenstütze, die mir auf meinem Weg zur Lösung helfen.

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