Change Management ist ein Schlagwort, das immer wieder durch Unternehmen geistert, wenn große Veränderungen anstehen. Fusionen oder die Einführung eines neuen IT-Systems waren bisher typische Beispiele. Der wohl größte Change steht jedoch jetzt bevor: die Digitalisierung. Sie verändert ganze Wertschöpfungsketten, die Art und Weise wie jeder einzelne von uns arbeitet und noch viel mehr …
Die digitale Transformation zu bewältigen, ist zwingend notwendig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Schon jetzt, das bestätigen Studien, hinkt Deutschland im weltweiten Vergleich weit hinterher.
Change-Management-Methoden gibt es einige. Namhafte internationale Unternehmen verlassen sich seit Jahren auf Prosci®, eine Change-Management-Methode, die dank des ADKAR®- sowie eines drei-Phasen-Modells die Erfolgswahrscheinlichkeit von Change Projekten signifikant erhöht. Markus F. Wanner, Tiba-Partner, Beauftragter der Geschäftsführung und PCI Prosci® Certified Instructor, erklärt das Besondere daran und deren Nutzen.
Die Tiba Managementberatung ist exklusiver Anbieter der Methode im gesamten deutschsprachigen Raum. In den USA wird Prosci® von Unternehmen wie Ford oder AT&T genutzt. Was ist das Besondere und was unterscheidet sie von anderen Herangehensweisen im Change Management?
Wanner: Prosci® ist schon seit 20 Jahren führend im gesamten englischsprachigen Raum. Im Gegensatz zu anderen Methoden beruht Prosci® auf wissenschaftlichen Erkenntnissen auf Basis von Best-Practices. Deshalb ist sie nicht statisch, sondern entwickelt sich konstant weiter.
Außerdem steht der Faktor Mensch im Vordergrund. Nimmt man die Digitalisierung als Beispiel für eine aktuelle Situation, in der Veränderungsprozesse unbedingt erfolgreich realisiert werden müssen, ist dies ein großer Vorteil gegenüber anderen Methoden. Selten hat ein Change-Prozess die Mitarbeiter in den Unternehmen so massiv betroffen.
Deshalb wird die individuelle Komponente auch in die organisatorische integriert. Dies geschieht zum einen anhand des personenbezogenen ADKAR®-Modells und zum anderen durch einen 3-Phasen-Change-Management-Prozess, der das Vorgehen mithilfe einer Guideline exakt bestimmt.
Bislang gab es Prosci®-Trainings und damit die Anwendung in Projekten nicht auf Deutsch; wir haben alle Unterlagen gerade erst übersetzt und bieten diese Methode nun erstmals als Exklusivpartner im deutschsprachigen Raum an.
Was sind weitere klassische Einsatzgebiete für Prosci®?
Wanner: Bei Prosci® steht der Nutzen jedes Veränderungsprojektes für das jeweilige Unternehmen im Fokus. Interne Veränderungsprojekte wie strategische Inititiativen, ERP-Implementierungen, Effizienzsteigerungen oder Mergers & Aquisitions sind deshalb typische Einsatzgebiete.
Hierbei und auch bei anderen Einsatz-Szenarien erhöht eine strukturierte Vorgehensweise die Erfolgswahrscheinlichkeit auf 96 Prozent. Strukturiert bedeutet, dass der Beauftragte im Unternehmen zu jeder Zeit weiß, was zu tun ist. Dazu stehen spezielle Tools zur Verfügung.
Bei den bereits genannten Unternehmen, die mit Prosci® arbeiten, handelt es sich um große Konzerne. Funktioniert die Methode auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen?
Wanner: Absolut. Genau in diesen Unternehmen fehlt es häufig an Unterstützung. Klare Vorgehensweisen erleichtern insbesondere kleinen Teams oder Einzelpersonen die Herangehensweise an Change-Projekte. Sie können diese dann besser bewältigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Projekte scheitern, kann so drastisch reduziert werden.
Derjenige beziehungsweise diejenigen, die die Projekte managen, erhalten die kompletten Tools an die Hand.
Welches Best-Practice-Beispiel der Tiba steht exemplarisch für den Einsatz von Prosci®?
Wanner: Ich erinnere mich beispielsweise an eine strategische Initiative in einem mittelständischen Unternehmen. Hier ging es nicht nur um die Einführung von Projektportfolio-Management und eines optimierten Produktentstehungsprozesses, sondern auch um organisatorische und sogar kulturelle Veränderungen.
Eine strukturierte Vorgehensweise anhand einer profilierten Methode kann garantieren, dass neue Produkte früher am Markt platziert werden können, was sich anhand der Umsatzzahlen messen und belegen lässt. Es gilt schließlich in allen Unternehmen: Die Investition muss sich lohnen und monetär nachweisbare Ergebnisse liefern.